Akupressur: Mythen und Fakten

Akupressur: Mythen und Fakten

Wissenschaftlich belegt oder esoterischer Hokuspokus? Wir klären auf!

Rund um das Thema Akupressur kursieren viele Meinungen, Vorurteile und Unsicherheiten. Manche Menschen schwören auf ihre Wirkung, andere zweifeln. In diesem Beitrag möchten wir 5 häufige Mythen aufgreifen – und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse einordnen. Dabei geben wir dir nicht nur Antworten auf typische Vorurteile, sondern auch einen tieferen Einblick in die Wirkweise und Anwendung von Akupressur.

 

Mythos 1: "Akupressur hat keine wissenschaftliche Basis."

Fakt: Akupressur ist nicht nur eine Jahrtausende alte Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin, sondern wurde in den letzten Jahren auch zunehmend wissenschaftlich untersucht. Studien belegen ihre Wirksamkeit bei unterschiedlichen Beschwerden und Zielgruppen.

Akupressur kann nachweislich:

  • Schmerzen lindern, insbesondere chronische Beschwerden wie Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen
  • die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol reduzieren
  • die Qualität des Schlafs verbessern, etwa durch das Lösen innerer Anspannung vor dem Zubettgehen
  • die Regeneration nach sportlicher Belastung unterstützen

Viele dieser Effekte lassen sich neurophysiologisch erklären: Druck auf bestimmte Hautareale aktiviert das periphere Nervensystem, regt Durchblutung und Lymphfluss an und stimuliert die Freisetzung von schmerzlindernden Botenstoffen im Gehirn. Auch Placebo-Effekte sind möglich – aber nicht allein verantwortlich.


Mythos 2: "Akupressur tut weh und ist unangenehm."

Fakt: Gerade bei den ersten Anwendungen kann Akupressur überraschend intensiv wirken. Vor allem Menschen mit empfindlicher Haut oder hohem Muskeltonus empfinden den Reiz der Kunststoffspitzen anfangs als ungewohnt bis unangenehm.

Doch: Diese erste Reaktion legt sich meist nach wenigen Minuten. Der Körper schaltet um: Die Reize werden vom Gehirn als tiefenwirksamer Druck registriert, das vegetative Nervensystem wird beruhigt, und Glückshormone wie Endorphine werden ausgeschüttet. Es entsteht ein Gefühl von innerer Wärme, Loslassen, Entspannung – ähnlich wie bei einer Massage.

Tipp für Einsteiger:innen: Nutze zu Beginn ein dünnes Baumwollshirt oder ein Tuch, um die Intensität zu reduzieren. Schon nach wenigen Anwendungen gewöhnt sich dein Körper daran und die Entspannung setzt schneller ein.


Mythos 3: "Eine Akupressurmatte hilft nur bei Rückenschmerzen."

Fakt: Akupressur wird oft mit klassischer Rückenentspannung gleichgesetzt. Dabei hat sie eine viel umfassendere Wirkung auf den ganzen Körper.

Neben der Linderung von Rückenverspannungen unterstützt Akupressur:

  • die Regulation des vegetativen Nervensystems (ideal bei Stress und innerer Unruhe)
  • die Lösung von Muskelverspannungen im Schulter-, Nacken- und Beinbereich
  • die Durchblutung – ein wichtiger Faktor für Zellregeneration und Energiehaushalt
  • die Linderung von Kopfschmerzen und Migräne, vor allem bei regelmäßiger Anwendung
  • die Verbesserung der Schlafqualität, z. B. bei Einschlafproblemen oder unruhigem Schlaf

Besonders hilfreich ist Akupressur auch für sportlich aktive Menschen, da sie die Muskelregeneration beschleunigen kann.


Mythos 4: "Akupressur ist das Gleiche wie Akupunktur."

Fakt: Beide Methoden basieren auf dem Prinzip, bestimmte Punkte auf den sogenannten Meridianen des Körpers zu stimulieren. Die Umsetzung unterscheidet sich jedoch grundlegend:

  • Akupunktur wird ausschließlich von geschultem Fachpersonal durchgeführt und verwendet feine Nadeln
  • Akupressur ist völlig nadelfrei, sanft und kann eigenständig durchgeführt werden – entweder mit den Fingern oder mit Hilfsmitteln wie einer Akupressurmatte

Das macht Akupressur zu einer zugänglichen Methode für den Alltag, die ohne Risiken oder medizinische Vorkenntnisse angewendet werden kann.


Mythos 5: "Akupressur funktioniert nur, wenn man an Meridiane oder Energieflüsse glaubt."

Fakt: Die Ursprüngliche Erklärung der Akupressur stützt sich auf die Lehre der Meridiane und Qi (Lebensenergie) aus der TCM. Doch ihre Wirkung lässt sich auch wissenschaftlich erklären.

Aus neurobiologischer Sicht beeinflusst Druck auf bestimmte Hautareale:

  • die Aktivität der Nervenenden, die Signale ans zentrale Nervensystem weitergeben
  • die Ausschüttung von Endorphinen und Oxytocin, was beruhigend und schmerzlindernd wirkt
  • die Regulierung von Atmung, Puls und Muskeltonus über das parasympathische Nervensystem

Auch wenn du nicht an "Energieflüsse" glaubst: Dein Körper reagiert physiologisch auf den Reiz. Und genau darum geht es.


Fazit

Akupressur ist mehr als nur eine Trendmethode. Ihre Wirkung ist vielfach wissenschaftlich belegt und sie bietet eine einfache, sichere Möglichkeit, Wohlbefinden, Entspannung und Regeneration in deinen Alltag zu integrieren. Ob zur Schmerzlinderung, zum Stressabbau oder einfach für ein paar Minuten bewusste Ruhe – die Anwendung ist intuitiv, natürlich und frei von Nebenwirkungen.

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Quellen:

  • Hohlmann, C. et al. (2012): The Benefit of a Mechanical Needle Stimulation Pad in Patients with Chronic Neck and Lower Back Pain: Two Randomized Controlled Pilot Studies. Onlinelibrary.
  • Latscher, G. (2021): Akupressur: Neuropharmakologie, psychische Gesundheit. National Library of Medicine.
  • Chen, W. et al. (2017): Effects of Acupressure on Sleep Quality: A Systematic Review and Meta-Analysis. Journal of Clinical Sleep Medicine.

 

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